Das Dia-AV Zeitalter

Das Dia-AV Zeitalter

Der 35-mm-Rollfilm

Der 35-mm-Rollfilm ermöglicht der Fotografie den Schnappschuss. Die Leica und ihre zahlreichen Nachbauten finden sich in den Taschen vieler Bildreporter. Und auch der Standard des 5x5 cm Kleinbilddiapositivs wird zum beliebtesten Bildmediums des 20. Jahrhunderts. Die Rahmen der Dias sind anfänglich aus Glas, mit Folien zugeklebt, später aus Metall und Kunststoff. Im Diaprojektor werden diese auf einem „Slider“  eingeschoben. Es ist bemerkenswert, dass es bis in die 70er Jahre keine Überblendung der Dias gibt, man begnügt sich mit der schwarzen Dunkelpause. Das Überblenden der Nebelbildprojektoren mit ihren Bildmontagen scheint in der Welt der realen Fotografie nicht notwendig zu sein. Jedes Bild ist nun ein eingefangener Augenblick, der keiner Überblendung bedarf.

Schiebearmprojektoren

Schiebearmprojektoren finden sich in Schulen, Universitäten, Volksbildungsstätten und privaten Haushalten. Die 5x5-Dias werden in Pappkartons gelagert und einzeln in den Schieber gesteckt. Diese Technik verändert sich nur wenig. Einzelne Metallteile werden durch Pakelit und später durch Kunststoff ersetzt.

Bildmagazine

In den 60er Jahren entwickeln sich zwei unterschiedliche neue Standards der Bildmagazine. Der händische Bildwechsel sollte nun für alle Zeiten ausgedient haben. Der amerikanische Hersteller Kodak führt ein Rundmagazin mit 80 Dias für seinen neuen Carousel-Projektor ein. Im deutschen Werk Stuttgart konstruieren Projektionstechniker den SAV, was soviel heißt wie Stuttgart Audio Vision. Dieser robuste Projektor wird für 30 Jahre den Markt für professionelle Projektoren anführen. Der neuartige Fallschacht positioniert das Dia exakt im optischen Strahlengang. Ein Lampenwechselsystem ermöglicht das schnelle Umschalten auf die zweite Lampe während der Projektion und die neuartigen Halogenlampen liefern eine gute Helligkeit.

Der deutsche Hersteller Leitz entwickelt zeitgleich ein Stangenmagazinsystem. Ein Horizontalgreifarm schiebt die Dias in den Projektor und transportiert das Magazin weiter. Dieser Standard wird von vielen Projektorenherstellern weltweit übernommen und ist im Amateurbereich sehr beliebt. Überhaupt erfolgt in der Nachkriegszeit eine Renaissance der Diaprojektion.

Ausschlaggebend sind die beliebten Diafilme von Kodak, der Kodachrome, von Agfa oder Perutz, mit denen im privaten Bereich die Familien und Urlaubsreisen ausführlich dokumentiert werden. Trotz aufkommender Schmalfilmtechnologie bleibt das Kleinbilddia das beliebte Medium für die Projektion. Mit keinem anderen bildgebenden System werden im 20. Jahhundert mehr Bilder aufgenommen. Viele Amateure wagen den Schritt in die Öffentlichkeit, füllen Hörsäle und Stadthallen. Ähnlich den Vortragskünstlern vor über 100 Jahren, erzählen sie mit ihren scharfen Bildern in leuchtenden Farben ihre Reiseabenteuer. Und die Hallen sind voll, trotz des beginnenden Fernsehzeitalters.

Das Finale der Dia Projektion

Im Kodak-Werk Stuttgart wird der letzte analoge Diaprojektor hergestellt. Die Kodak Ektapro und Leica RT Diaprojektoren sind der Höhepunkt der Entwicklung analoger Projektion. Diese Projektoren sind mit zeitgemäßer Elektronik ausgestattet. In Verbindung mit AV Stumpfl Steuergeräten sind alle Funktionen direkt per P-Bus steuerbar. Leider wurde mit diesem Meilenstein der Dia Projektion auch das Ende der Ära eingeläutet. Noch immer laufen viele Dia-AV Installationen zuverlässig mit Kodak Ektapro und Leica RT Projektoren.

In unserem Fundus sind bei Bedarf immer noch gute Gebrauchtgeräte verfügbar, um diese Anwendungen am Leben zu erhalten.

Stumpfl Dia-AV Steuergeräte

SD Steuergeräte von AV Stumpfl waren zu dieser Zeit der Garant für harmonische Überblendungen und beeindruckende Dia-Shows. Schon damals konnten aufwändige Diaschauen mit mehreren Projektoren perfekt am PC vertont und mit unserer wegweisenden Steuertechnik autark wiedergegeben werden.

Wir sind selbst Teil der Dia-AV Geschichte und blicken mit einem weinendem Auge zurück. Auch wenn es uns schwer fällt, aber wir haben dieses Kapitel unserer Firmengeschichte abgeschlossen und bitten um Verständnis, dass wir in diesem für uns historischen Bereich keinen Support mehr bieten können.