Salzwelten Hallstatt

Das neue multimediale Bronzezeit-Kino versetzt die älteste Holzstiege Europas visuell in die Gegenwart.

Im April 2015 öffneten die Salzwelten in Hallstatt, Altaussee und Hallein wieder ihre Stollen für Besucher. Für die rund 420.000 Gäste, die jährlich die Salzwelten im Salzkammergut besuchen, wurden neue Highlights geschaffen. Mittels Multimedia und Infotainment präsentieren die Salzwelten 7.000 Jahre Kulturgeschichte an den historischen Originalschauplätzen.

Eine Weltneuheit ist das Bronzezeit-Kino, das ab Saisonstart täglich in den Salzwelten Hallstatt zu sehen ist. Die Geschichte von Udlo, einem Hallstätter Burschen aus der Bronzezeit, wird anschaulich erzählt und in modernster 4K HD Qualität auf eine Leinwand projiziert. Besondere historische Ausdruckskraft bekommt das Bronzezeit-Kino durch die Einbindung eines der archäologisch wertvollsten Fundstücke: Die älteste Holzstiege Europas, die nach zehn Jahren Forschungsarbeit von einem Team der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien wieder in den Salzwelten „eingebettet“ wurde, bildet den Mittelpunkt der Bühne.

Inszenierung und Aufbau des Bronzezeit-Kinos

Eine Kinoprojektion 400 Meter im Berg-Inneren zu realisieren und diese noch dazu mit einem wertvollen archäologischen Schaustück zu verbinden ist eine besondere Herausforderung. Aufgrund der Fließeigenschaften des Salzbergs und des begrenzten Raumes brauchte es ein spezielles Konzept, damit die zeitgemäße, wissenschaftlich fundierte Inszenierung ihren Weg in die engen Stollen finden konnte. Das Team von Scenomedia wurde mit der Kreation und
Umsetzung des Bronzezeit-Kinos beauftragt.

Erlebnis-Inszenierung Bronzezeit-Kino

Der gesamte Show-Block im Bronzezeit-Kino, tief im Inneren der Hallstätter Salzstollens, dauert etwa 10 Minuten. Den Anfang macht ein dokumentarischer Film, der auf einer 9 x 3 Meter großen Motorleinwand die Arbeit der Archäologen rund um das Fundstück zeigt. Nachdem die Motorleinwand hochgefahren ist, erzählt der folgende 4k HD Animationsfilm von Udlo, einem Hallstätter Burschen, der zur Bronzezeit mit seiner Sippe im Bergwerk gearbeitet hat. Als Projektionsfläche für die Animation dient eine Laserfolie mit Gitterstruktur, sodass das Originalschaustück – die älteste Holzstiege Europas - im Hintergrund sichtbar ist. In der dreidimensionalen Zeitreise 3.000 Jahre zurück verschmelzen Projektion und Original – eine Symbiose, die weltweit einzigartig ist. Zum Abschluss können die rund 70 Besucher, die in der Kaverne pro Vorstellung Platz finden, eine Vitrine mit prähistorischen Artefakten bestaunen.

Der Berg & das Schaustück:

Zwei spezielle Herausforderungen Geschützt hinter einer zweiten, diffusionsdichten Transparentfolie bildet die älteste Holzstiege Europas die Bühne der Inszenierung – ein Unterfangen, das aufgrund der strengen Auflagen durch den Denkmalschutz höchst diffizil war. Ausschließlich TÜV geprüfte und lückenlos zertifizierte Materialien durften für die Installation verwendet werden. Zur Abdichtung wurde zusätzlich zur Laserfolie eine spezielle transparente Schutzfolie über 9 x 3 Meter gespannt, die zuvor im Münchner Fraunhofer Institut auf Herz und Nieren untersucht worden war. Die übliche Verkleidung aus Glas war für die rund acht Meter lange Holzstiege nicht umsetzbar – sie passte nicht durch die engen Stollen des Bergwerks. Nicht minder ungewöhnlich gestaltete sich die Anlieferung der großen Motorleinwand. Aufgrund des unwegsamen Geländes wurde die Leinwand per Helikopter zum Stolleneingang geflogen und mit viel Geschick durch die engen Gänge manövriert.

Vor einer weiteren Herausforderung standen die Techniker aufgrund der Fließeigenschaft des Bergs. Das weiche Salzgestein bzw. der umgebende Dachsteinkalk führen jährlich zu einigen Zentimetern Verschiebung im Berg. Daher wurden sämtliche Projektoren über eine Truss Traverse miteinander verbunden. Mit Stellschrauben können Veränderungen ausgeglichen und Leinwände nachgespannt werden. Auch die Logistik war eine Herausforderung. So musste die 9m breite Stumpfl Motorbildwand mit dem Hubschrauber auf den Berg geflogen werden und durch die engen Stollen an den Bestimmungsort manövriert werden.

Von 6k auf 4k zur Short Throw Projektion

 

Für die Spezialisten von Scenomedia stand von Anfang außer Frage, dass sämtliche Filmaufnahmen, sowohl bei den Dreharbeiten zur Dokumentation als auch für den Animationsfilm, in höchst möglicher Auflösung erfolgen sollten. Volle 6k mit einer Auflösung von 6.144 x 3.072 Pixel wurden mit Hilfe der neuesten Red Epic Dragon Kameras aufgezeichnet. Weil die Geschichte von Udlo zugunsten der Realitätsnähe auf bunte Farben verzichtet, verlangt die Produktion nach hoher Auflösung und Bildschärfe. Zudem können etwa Zooms aus 6k in der Post Production ohne Qualitätsverlust extrahiert werden. Im Endresultat entschied man sich für eine State of the Art 4k Projektion. Die 4096 x 2304 Pixel sind für die exakte Bilddarstellung auf der Gitternetzfolie notwendig und aufgrund der dunklen Umgebung im Berg für die Farbtreue optimal. Insgesamt 32 Stunden Rechenleistung waren nötig, um eine 2 Minuten Animationssequenz in die Finalversion umzurechnen.

Die Installation in der eigens ausgesprengten Kaverne erforderte ebenfalls eine ungewöhnliche Lösung und wurde zusammen mit dem mehrfach ausgezeichneten Projektions- und Media-Spezialisten AV Stumpfl umgesetzt. Zielsetzung war es, die Sprengungen im Berg möglichst gering zu halten und dennoch eine maximale Kinoprojektion auf 9 bzw. 10 x 3 Meter Leinwand zu erreichen. Mit nur 2,5 Meter Abstand zur Projektionsfläche wurden 3 HD Kurzdistanzprojektoren <link http: hdav.org de aktuell news hdav-news-single article canon-xeed-wux-400st _blank internal link in current>Canon XEED WUX400ST installiert und zu einer Multi-Display-Projektion zusammengeführt. Jeder Beamer deckt bei dieser innovativen Short Throw Projektion ein Drittel der Leinwand völlig übergangslos ab. Ein weiterer, vierter Beamer projiziert im Hintergrund auf die Felswand, um die dreidimensionale Tiefenwirkung zu erzeugen. Der Content und der Showablauf wurde mit <link de media-control-systeme wings-av-komponenten wings-vioso internal-link internal link in current>Wings Vioso arrangiert und die Verknüpfung aller AV Komponenten wurden im <link de media-control-systeme wings-av-komponenten wings-avio internal-link internal link in current>AVIO System programmiert und die Schnittstellen per <link de media-control-systeme wings-av-komponenten wings-iobox internal-link internal link in current>Wings IObox gesteuert. Alle Komponenten der Schaustelle sind im Netzwerk verbunden. Der PoE Switch liefert zugleich auch die Stromversorgung für die<link de media-control-systeme wings-av-komponenten wings-iobox internal-link internal link in current> IOboxes. Das erleichterte enorm den Verkabelungsaufwand und gewährleistet, dass jede Schnittstelle (z.B. Ansteuerung der LED-Beleuchtung per DMX) für die Programmierung und Steuerung frei verfügbar ist. Der Content wird mit Stumpfl <link de media-control-systeme hardware fhd-player internal-link internal link in current>FHD Playern wiedergegeben, die framegenau den jeweiligen Bildinhalt zuspielen. Das Bose Soundsystem wurde bewusst für die optimale Beschallung der Schaustelle gewählt.

„Für das Bronzezeit-Kino durften wir den Forschern über einen Zeitraum von zwei Jahren über die Schulter schauen. Die authentischen Details und das Zusammenspiel mit der originalen Holzstiege machen die Inszenierung einzigartig“, so Dr. Andreas Scheucher, Geschäftsführer von Scenomedia.

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